Menschen­rechts­preis

der Österreichischen Liga für Menschenrechte

Mit dem Menschenrechtspreis möchste die Liga  Personen und Initiativen, die sich besonders für die Durchsetzung und Einhaltung der Menschenrechte einsetzen, eine Plattform für ihre Anliegen bieten und sie einem breiteren Publikum näher bringen                                            

Die Vergabe des Preises soll Menschenrechtsverletzungen thematisieren und dazu beitragen, die Menschenrechte als Querschnittsthematik in der Gesellschaft zu verankern.

Menschenrechtspreis 2024

Die OMAS GEGEN RECHTS erhalten den diesjährigen Menschenrechtspreis für ihr jahrelanges couragiertes und beharrliches Engagement für Menschenrechte und Demokratie.

Barbara Helige, Präsidentin der Österreichischen Liga für Menschenrechte, würdigt die Preisträgerinnen:

 

„Die OMAS GEGEN RECHTS setzen ein starkes Zeichen für die Erhaltung der parlamentarischen Demokratie in einem
gemeinsamen Europa. Vor allem aber wenden sie sich gegen Hetze, Rassismus
und Sozialabbau. Sie sind uns allen ein Vorbild, angesichts der politischen Entwicklung nicht zu resignieren, sondern sich laut und deutlich einzumischen. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung.“

 

Mit ihren Aktionen, Demonstrationen und Mahnwachen mischen sich die OMAS GEGEN RECHTS, erkennbar an ihren rosa Mützen, aktiv in den politischen Diskurs ein. Sie erheben ihre Stimme zu den drängenden gesellschaftspolitischen Fragen der Gegenwart und setzen sich unermüdlich für den Erhalt der parlamentarischen Demokratie, die Gleichberechtigung aller Menschen, den Klimaschutz und den Schutz sozialer Standards ein. Gleichzeitig leisten sie Widerstand gegen gefährliche Entwicklungen wie Antisemitismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Faschismus. Der zentrale Antrieb ihrer Bewegung ist der Einsatz für eine Welt, in der künftige Generationen ein friedliches, soziales und menschenfreundliches Leben führen können. „Wir sind eine starke Stimme für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder“, lautet ihre zentrale Botschaft.

Menschenrechtspreis 2023

Der Journalist Dr. Walter Hämmerle erhält den diesjährigen Menschenrechtspreis für sein jahrelanges Engagement für Qualitätsjournalismus und Pressefreiheit.

Barbara Helige würdigt den Preisträger: „Unabhängige und kritische Journalistinnen und Journalisten, die Menschenrechtsverletzungen aufzeigen; jeglichem Ansinnen, Menschenrechte zu hinterfragen, widersprechen; Korruption und Machtmissbrauch dokumentieren aber auch die Stimme Andersdenkender zu Gehör bringen, sind für die Demokratie unerlässlich“.

 

Walter Hämmerle setzt sich in seinem publizistischen Werk mit der Komplexität politischer Handlungsmuster und deren Akteur:innen auseinander. Noch sieht er Österreich als erfolgreiche Republik, warnt jedoch vor deren langsamem Niedergang. In seinen Beiträgen und Kommentaren, aktuell in der Funktion als Leiter des Innenpolitik-Ressorts der „Kleinen Zeitung“, beschreibt Hämmerle den Zustand der Republik und zieht Politik und Parteien, Journalismus und Medien, aber auch Bürger:innen zur Verantwortung.

Dr. Walter Hämmerle, Menschenrechtspreisträger 2023 (Foto: Thomas Wittmann)

Menschenrechtspreis 2022

Die Österreichische Liga für Menschenrechte zeichnet anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte Personen aus, die sich auf besondere Weise für Menschenrechte eingesetzt haben. Dieses Jahr erhält Martin Schenk den diesjährigen Menschenrechtspreis der Liga „für sein Engagement bei der Bekämpfung von Armut und seine herausragenden Leistungen zur Umsetzung der sozialen Menschenrechte“, so Barbara Helige, Präsidentin der Liga, in ihrer Laudatio.


Das Engagement von Martin Schenk gestaltet sich ebenso umfangreich wie vielfältig. Der
Psychologe und Lehrbeauftragte im Studiengang Sozialarbeit an der FH Campus Wien
sowie am Joanneum Graz, war Mitbegründer mehrerer sozialer Initiativen und Projekte
wie die Armutskonferenz, die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ und das
SozialRechtsNetz. Er beteiligte sich maßgeblich an der Entstehung des Lichtermeers
(1993), und fungierte als Mitinitiator des Projekts „Sichtbar Werden“ für Armutsbetroffene,
das für die Verwirklichung sozialer Menschenrechte eintritt. 1995 wirkte er an der
Etablierung des Vereins Hemayat für Folter- und Kriegsüberlebende mit.
Thematisch zieht sich das besondere Engagement für Kinder und Jugendliche durch
Martin Schenks Lebenswerk. So arbeitete er von 1989-1991 in der „Gruft“ mit dem Fokus
auf Jugendliche auf der Straße und setzte seinen Arbeitsschwerpunkt in der Diakonie
Österreich auf die Themen Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheit und soziale Sicherung.
Seit dem Jahr 2000 ist er als Mitglied des Menschenrechtsbeirates nominiert, ein
beratendes Gremium der Volksanwaltschaft seit der Ratifikation von OPCAT durch
Österreich.


In seinen zahlreichen Publikationen plädiert er für die schon lange geforderte
Verankerung von sozialen Menschenrechten in der österreichischen Verfassung: „So
richtig schön ist unsere Verfassung erst dann, wenn die sozialen Menschenrechte
Teil von ihr sind“, sagt der Menschenrechtspreisträger Martin Schenk.

 

Die Preisverleihung findet am 10. Dezember im Rahmen des Filmfestivals „This Human
World“ statt. Die Laudationes halten Barbara Helige, Präsidentin der Österreichischen
Liga für Menschenrechte, und Karin Heitzmann, Institut für Sozialpolitik und Leiterin des
Forschungsinstituts Economics of Inequality.
http://thishumanworld.com/de/festival/preisverleihung


Wir gratulieren unserem Preisträger sehr herzlich und wünschen ihm weiterhin alles Gute
und viel Erfolg!

Menschen­rechts­preise 2021

Bereits zum 12. Mal verleiht die Österreichische Liga für Menschenrechte den Menschenrechtspreis – dieses Jahr an zwei Preisträger:innen:

 

Die Rechtsanwältin Michaela Krömer, die die Klimaklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingebracht hat, wird für ihr Engagement im Bereich Klimaschutz & Menschenrechte ausgezeichnet. Insbesondere ihr Ansatz, Klimaschutz als Menschenrecht zu verstehen und dies auch im Rahmen der bestehenden Rechte einzufordern, eröffnet eine neue Perspektive auf dieses Thema, die zukunftsweisend sein wird. Es ist ermutigend zu sehen, dass es junge, engagierte und motivierte Menschen wie Michaela Krömer gibt, die unsere grundlegendsten Rechte vertreten, um gegen die großen Probleme unserer Zeit zu kämpfen.

 

Video zur Preisverleihung 2021

Mag.a Michaela Krömer, LL.M, Trägerin des Menschenrechtspreises 2021

Den Preis für sein Lebenswerk erhält der Menschenrechtsaktivist und ehemalige Vorstandvorsitzende von SOS-Menschenrechte, Gunther Trübswasser. Im Kampf gegen Diskriminierung von Menschen mit Behinderung setzte er sich unermüdlich in der Selbstbestimmt Leben Bewegung ein. Gunther Trübswasser ist ein wichtiger Repräsentant der Gesellschaft, den sein Lebenslauf schon früh geprägt hat. Seine Stimme im Kampf für Integration, Bildung, das Recht auf Asyl und soziale Rechte ist unverzichtbar und unüberhörbar.

Gunther Trübswasser, Träger des Menschenrechtspreises für das Lebenswerk 2021

Menschen­rechts­preis 2020

Die Österreichische Liga für Menschenrechte freut sich, den Menschenrechtspreis 2020 an Maria Rösslhumer zu vergeben. Die Politikwissenschaftlerin und langjährige Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) wird für ihre besonderen Verdienste zum Schutz der Menschenrechte und ihr außerordentliches Engagement für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder ausgezeichnet.

 

Maria Rösslhumer ist Leiterin der Frauenhelpline gegen Gewalt (0800/222 555) und war von 1999 bis 2017 Geschäftsführerin des Vereins WAVE (Women Against Violence Europe) des Europäischen Netzwerks gegen Gewalt an Frauen und Kindern. Sie ist Vorstandsmitglied des Österreichischen Frauenrings und Mitgründerin des Vereins OBRA (ONE BILLION RISING AUSTRIA) und seit neuestem auch Vorstandsfrau bei MAMANET. Sie ist Gesamtkoordinatorin des Nachbarschaftsprojekts „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“ in Österreich und auch Vorstandsmitglied des dazugehörigen internationalen Vereins. Die Gender- und Gewaltexpertin arbeitet zudem als Trainerin und Vortragende.

„Maria Rösslhumer zu kennen, gibt Mut und erleichtert es, sich den Themen Gewalt an Frauen und Kindern, häusliche Gewalt und Flucht ins Frauenhaus zu stellen und sich damit auseinanderzusetzen. Marias jahrzehntelanger Einsatz und ihr Lobbying haben dazu geführt, dass sich viele Menschen mit dieser Thematik auseinandersetzen, weil sie es nie gescheut hat, die drastischen Probleme klar zu benennen. Keine Umschreibungen, keine Camouflagen, ihre Worte sind immer präzise und deutlich, wie die Auswirkungen bei jenen, die von Gewalt betroffen sind. Jedes Land braucht starke, furchtlose Frauen. Österreich hat mit Maria Rösslhumer eine solche“, so die Vizepräsidentin der Österreichischen Liga für Menschenrechte, Terezija Stoisits, zur Entscheidung der Jury.

Maria Rösslhumer nahm den Menschenrechtspreis im kleinsten Rahmen in ihren Büroräumlichkeiten entgegen: „Heute noch könnte ich mich jeden Tag bedanken, dass ich hier arbeiten darf, dass ich diesen Job habe, dass ich ein tolles Team habe, viele engagierte Mitarbeiterinnen habe, aber auch Männer, die unsere Arbeit unterstützen. Ich freue mich auch, dass es politisch Verantwortliche gibt, die unsere Arbeit mittragen. Ich möchte mich für die Zusammenarbeit mit Polizei und Justiz, mit allen Opferschutzeinrichtungen und auch den Medien bedanken, die gemeinsam wichtige Pfeiler unseres Einsatzes gegen Gewalt sind. Auch wenn die tägliche Auseinandersetzung mit Gewalt an Frauen und Kinder eine große Herausforderung darstellt, so freue ich mich dennoch über diese Arbeit, weil sie sinnvoll ist und weil ich und meine Teams täglich helfen und wir etwas bewirken können.“

Maria Rösslhumer, Trägerin des Menschenrechtspreises 2020

Preisträger*innen der Vorjahre

2019 Alexander Pollak / Werner Vogt (Lebenswerk)

2018 Claus-Peter Reisch

2017 Osman Isçi, Human Rights Association und Menschenrechtsorganisation in der Mittelmeerregion, EuroMed Rights

2016 Richard und Linde Wadani

2015 Train of Hope

2014 BettelLobbys

2013 Verein Hemayat

2012 Die Journalistin Amani el Tunsi

2011 Michael Genner, Asyl in Not

2010 Margarita Ilieva, Bulgarian Helsinki Committee und Deserteurs- und Flüchtlingsberatung

 
 
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