Die Österreichische Liga für Menschenrechte lädt zur feierlichen Verleihung des Menschenrechtspreises 2025 ins Bezirksmuseum Josefstadt ein.
Seit vielen Jahren vergibt die Liga jährlich anlässlich des Internationalen Tag der Menschenrechte den Menschenrechtspreis. Mit dieser Ehrung möchte die Liga Personen und Initiativen würdigen, die sich besonders für die Durchsetzung und Einhaltung der Menschenrechte einsetzen und mit ihnen jedes Jahr ein besonderes Thema hervorheben.
Wir vergeben einen Preis für das Lebenswerk und einen aktuellen für das Jahr 2025. Als Vertiefung der Preisverleihung findet danach ein Podiumsgespräch zum Thema „Bildung als Menschenrecht“ unter der Moderation von Mag. Friedrich Forsthuber (Präsident des Landesgerichts für Strafsachen Wien, Obmann des Vereins „Justizgeschichte und Rechtsstaat“)
Im Anschluss laden wir zum Empfang ein.
📅 Freitag, 12. Dezember 2025, 19:00 Uhr
📍 Bezirksmuseum Josefstadt, Schmidgasse 18, 1080 Wien
Einlass ab 18:50 Uhr. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.
Kommen Sie und feiern Sie mit uns die Preisträger:innen!
Anlässlich des Human Rights Day am 10. Dezember lädt die Österreichische Liga für Menschenrechte zur alljährlichen Präsentation des Menschenrechtsbefundes ein. Der Bericht enthält 10 Bereiche, auf die wir dieses Jahr besonderes Augenmerk lenken möchten. Der vollständigen Befund kann am 10.12. ab 10h auf unserer Homepage abgerufen werden.
Die beim Pressegespräch präsentierten Themen:
Wann: Mittwoch, 10. Dezember 2025, 10 Uhr
Wo: Café Museum, 1010 Wien, Operngasse 7
Am Podium: Barbara Helige: Präsidentin Österreichische Liga für Menschenrechte
Franz Essl: Ökologe und Biodiversitätsforscher, Universität Wien
Sebastian Öhner: Vorstandmitglied mit Schwerpunkt Kinderrechte
Erschüttert haben uns die Ereignisse vom 27. Juli 2025 an der Gedenkstätte Peršmanhof Kärnten.
Die Situation der in Österreich lebenden Minderheiten ist der Liga seit Jahrzehnten ein besonderes Anliegen. Wir begrüßen daher die Einsetzung einer unabhängigen Expter:innenkomission, die den Polizeieinsatz rund um das Antifa Camp am Gelände des Peršmanhof untersucht hat. Mit der ehemaligen Richterin und Co-Gründerin der Gruppe Grundrechte innerhalb der Richter:innenvereinigung Mia Wittmann-Tiwald gehörte ihr auch ein Vorstandsmitglied der Liga an. Wir danken allen Expertinnen und Experten für die professionelle und qualitativ hochwertige geleistete Arbeit.
Der vorgelegte Bericht zeugt von einer gründlichen Untersuchung und bringt einige grobe Missstände zu Tage. Diese transparent aufzuarbeiten und die notwendigen Konsequenzen folgen zu lassen fordern wir nun von den politisch und institutionell Verantwortlichen.
Die Liga wird diesen Prozess unter anderem im Rahmen des jährlichen Monitorings des Menschenrechtsbefunds sehr genau verfolgen.
Den ganzen Bericht der Expert:innenkommission kann man hier nachlesen.
Die Österreichische Liga für Menschenrechte hat zum vorgelegten Gesetzesentwurf zur Verhängung eines Kopftuchverbots von unter 14-jährigen Mädchen eine Stellungnahme erarbeitet.
Die Liga begrüßt grundsätzlich alle Bestrebungen, die Rechte von Kindern zu stärken und ihre freie Persönlichkeitsentfaltung sicherzustellen. Das Ziel Mädchen vor möglichen Formen von Zwang oder Einschränkungen ihrer Selbstbestimmung zu schützen ist aus menschenrechtlicher Sicht legitim und wichtig.
Der vorliegende Entwurf erscheint allerdings aus den im Dokument der Stellungnahme angeführten Überlegungen als nicht verfassungskonform und von den erzeugten sozialen Dynamiken auch als kontraproduktiv für das angestrebte Ziel.
Stattdessen wären präventive und unterstützende Maßnahmen wirkungsvoller, um die Selbstbestimmung von Kindern zu fördern und gleichzeitig Zwang sowie Diskriminierung entgegenzuwirken. Diese erläutern wir näher in unserer Stellungnahme.
Durch positive Ansätze wird das Ziel des Gesetzes – Schutz vor Zwang und Förderung echter Selbstbestimmung – nicht durch Verbote, sondern durch Befähigung und Partizipation erreicht. Damit ließe sich ein inklusives, diskriminierungsfreies Lernumfeld schaffen, das die Vorgaben der Kinderrechtskonvention umfassend berücksichtigt und die Rechte aller Kinder stärkt.
Die Liga empfiehlt daher, den vorliegenden Gesetzesentwurf umfassend zu überarbeiten, von einem reinen isolierten Verbot des Tragens eines Kopftuchs Abstand zu nehmen, dafür jedoch die oben dargestellten präventiven Maßnahmen einzuführen.
Die Stellungnahme kann auf der Homepage des Parlaments unterstützt werden: https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVIII/SNME/2216
Die nächste Veranstaltung in der Reihe der Human Rights Talks, die die Liga in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte, der Universität Wien und Amnesty International Österreich abhält, wir am 23. Oktober 2025 um 18h an der Universität Graz stattfinden.
Das Thema lautet „Unerwünschte Erinnerung an Stalins Repressionen – Menschenrechte, Machtpolitik und historische Narrative“.
Dabei werden Expert:innen und Nachfahren Betroffener zum kollektiven Gedächtnis Russlands, unterdrückter Erinnerungskultur und den Implikationen für die russische Innen- und Außenpolitik sprechen. Im Anschluss wird auch das Publikum zur Diskussion eingeladen.
Begrüßung
Keynote
Podiumsdiskussion
Moderation
Im Anschluss: Empfang
Die Veranstaltung findet auf englisch statt. Der Zutritt ist kostenlos, es wird allerdings um Anmeldung bis 20.10.2025 gebeten.
Die Österreichische Liga für Menschenrechte trauert um ihren langjährigen Vizepräsidenten Heinrich Neisser.
Als herausragender Jurist und Rechtswissenschaftler war ihm die Stärkung der österreichischen Demokratie und der Schutz der Menschenrechte zentrale Aufgabe seines Wirkens. Die Vorstandstätigkeit in der Liga nahm er auf besondere Weise wahr, stets brachte er seine kritische Denkweise und eine unbestechliche Sicht auf die Gefahren für die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie zur Sprache.
Seine politische Laufbahn als Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Bundesminister für Föderalismus und Verwaltungsreform, als langjähriger Abgeordneter zum Nationalrat, ÖVP-Klubobmann und Zweiter Nationalratspräsident, machte ihn zu einem inspirierenden Gesprächspartner.
Heinrich Neisser setzte sich über Parteigrenzen hinweg, als Wissenschaftler und zivilgesellschaftlich engagierter Bürger fand er klare Worte gegen Unmenschlichkeit und Rechtspopulismus. Wir haben einen Mitstreiter, ein Vorbild, vor allem aber einen Freund verloren.